Recht schnell wird man bei der Beschäftigung mit Philosophie mit ihren Themen vertraut. Doch herauszufinden, wie man Philosophie betreibt, was ein spezifisch philosophisches Argument ist, wie man gültige und ungültige Argumente unterscheidet, das erweist sich als viel schwieriger. Oft verstreicht ein ganzes Studium, ehe man dahinterkommt, denn niemand sagt einem, was das Philosophieren seiner Struktur nach ist oder sein sollte und wie man es macht. §Genau das versucht Jay Rosenberg in seinem Buch. Er tritt einen Schritt hinter die Arbeit des Philosophen zurück und beschreibt, was in ihr geschieht. Man lernt bei der Lektüre zunächst, wie man Argumente sowohl ihrer Form als auch ihrem Inhalt nach bewertet. Doch das ist nur ein Teil des Buches. Rosenberg verwendet besonders viel Zeit darauf herauszuarbeiten, wie man philosophische Themen diskutiert und kritisiert. Viele komplizierte Dinge gibt es dabei zu beachten, Dinge, die in einem Logikhandbuch beispielsweise nicht zu finden sind. Rosenberg gibt damit dem Anfänger - und auch dem Fortgeschrittenen - eine Hilfe, die er bislang vergeblich suchte. Dazu gehört, dass das Buch ausführlich erörtert, wie man eigene philosophische Essays schreibt: was es heißt, einen in der Literatur angetroffenen Disput zu analysieren und zu bewerten; was es bedeutet, ein Problem zu formulieren und zu lösen; worauf es ankommt, wenn man eine eigene, neue These formulieren und verteidigen will. All dies erläutert Rosenberg anhand vieler Beispiele. Das Buch wendet sich an Studenten und Dozenten der Philosophie, aber auch an alle anderen, die wissen möchten, worum es in dieser Disziplin geht.