Die "Wegmarken" - der in Neuauflage erscheinende Band 9 der Gesamtausgabe - geben einen Querschnitt durch Heideggers Denken von 1919 bis 1961. Der Band setzt mit einer Arbeit aus den Anfängen des eigenen Weges ein, der gekennzeichnet ist durch den hermeneutisch-phänomenologischen Entwurf der Philosophie als Urwissenschaft vom faktischen weltbezogenen Leben und durch die Formulierung der Seinfrage als Frage nach dem Unterschied zwischen dem "ich bin" und dem "etwas ist - was". Es folgen Texte aus der Zeit der fundamentalontologischen Ausarbeitung der Seinsfrage, zum Verhältnis von phänomenologischer Philosophie und theologischer Wissenschaft, zur phänomenologischen Destruktion der Ontologie von Leibniz, zur Wesenszusammengehörigkeit von Nichts und Sein und zum Transzendenz - als dreifachem Gründungsgeschehen des Daseins. Schriften aus dem seinsgeschichtlichen Denken schließen sich an, allen voran jene Übergangsschrift, in der sich erstmals der Vorrang des entbergend-verbergenden und darin geschichtlichen Waltens der Wahrheit vor der ursprünglichen Zeit zeigt. Aus dieser Textgruppe ragt auch jene Schrift heraus, die im Herblick aus den "Beiträgen zur Philosophie" in Auseinandersetzung mit der Humanismusfrage das Dasein des Menschen seinsgeschichtlich aus dem Bezug der Lichtung des Seins zum ek-sistierenden Menschenwesen bestimmt. Die übrigen Texte gehören in Heideggers seinsgeschichtliches Gespräch mit Platon und Aristoteles, mit Kant und Hegel sowie mit Ernst Jünger.§Das philosophische Gewicht der "Wegmarken" liegt zugleich in den zahl- und aufschlußreichen Randbemerkungen aus den Handexemplaren Heideggers, die erst mit der Neuveröffentlichung seiner Schriften in der Gesamtausgabe insbesondere die Texte "Was ist Metaphysik?" (mit Nachwort und Einleitung), "Vom Wesen des Grundes", "Vom Wesen der Wahrheit" und "Brief über den Humanismus" in hohem Maße bereichern.