Einen elementaren Beitrag für Egon Schieles internationale Wertschätzung lieferte der frühe Schiele-Sammler Rudolf Leopold, der in den 1950er-Jahren begann, sich für den Künstler zu interessieren. Seine Kunstschätze sind heute im Leopold Museum Wien beheimatet, das über die weltweit größte und bedeutendste Schiele-Sammlung verfügt. Diethard Leopold, Sohn des Sammlers und Autor dieses Bandes, ist mit den Arbeiten von Schiele ganz selbstverständlich aufgewachsen und entwickelte eine besondere Affinität und Vertrautheit zu dem Künstler und seinem Werk. In dieser Monografie beleuchtet er das Leben des mit nur 28 Jahren früh verstorbenen Malers und stellt anhand wichtiger Werke aus allen Schaffensphasen einen Künstler vor, der den Betrachter gleichermaßen mit emotionalen Bildthemen wie technischer Raffinesse gefangen nimmt. Aus dem reichen Fundus der hinterlassenen Dokumente zeigen besondere Fundstücke im Archiv-Teil des Bandes die umfassende Begabung von Egon Schiele, der nicht nur als Maler und Grafiker brillierte, sondern auch mit seiner expressionistischen Lyrik entdeckt werden will.