Welche der Bestimmungen für die Kirche verdient den Vorzug: "Leib Christi", den die Enzyklika "Mystici corporis" (1943) in den Vordergrund stellte, oder "Volk Gottes", wie Mannes Dominikus Koster (1940) und mit ihm viele andere in kritischer Absetzung zur Leib-Christi-Metaphorik vorschlugen? Der Münchener Fundamentaltheologe Gottlieb Söhngen neigt der zweiten Alternative zu, möchte die Frage aber gründlich studiert wissen. Er setzt seinen hoffnungsvollsten Doktoranden auf die Thematik in der Vätertheologie an. Die Katholisch-Theologische Fakultät München schreibt sie zudem als Preisaufgabe aus. Der gerade einmal 23-jährige Joseph Ratzinger löst die Aufgabe mit Bravour und einem unerwarteten Ergebnis. Band 1 der JRGS präsentiert das Erstlingswerk des späteren Papstes und fügt die zahlreichen Studien zur Patristik an, die sich aus Ratzingers Beschäftigung mit Augustinus, Cyprian, Origenes und vielen anderen ergaben.