Theodor Lessing (1872-1933) war ein deutsch-jüdischer Philosoph und politischer Publizist. Sein Thema war auch die Grunderfahrung des Menschen von Not und Leiden in der Welt. Lessing reagierte auf diese Erkenntnis nicht mit Rückzug ins Private oder Weltabgewandtheit, sondern mit einer Philosophie der Tat. Dies drückte sich in einer kritischen Auseinandersetzung mit den Phänomenen des öffentlichen Lebens in seiner Zeit aus. Er schrieb eine Charakterstudie über den Kandidaten für das Amt des Reichspräsidenten und späteren Gewinner der Präsidentenwahl Hindenburg, in der er vor der Wahl dieses Mannes warnte. Hindenburg selbst schilderte er als eine biedere, intellektuell anspruchslose Persönlichkeit, hinter der er aber gefährliche politische Kräfte wirken sah: "hinter einem Zero immer ein künftiger Nero verborgen steht." Dieser Artikel brachte ihm die hasserfüllte Gegnerschaft aus deutschnationalen und völkischen Kreisen ein. Am 30. August 1933 schossen die nationalsozialistischen Attentäter durch das Fenster seines Arbeitszimmers auf Lessing und tötete ihn. Inhalt: - Der Lärm: Eine Kampfschrift gegen die Geräusche unseres Lebens - Haarmann: Die Geschichte eines Werwolfs (Bericht über den Prozess gegen den Serienmörder Fritz Haarmann, den Lessing als Augenzeuge verfolgte) - Nietzsche (Kritik) - Feind im Land (Erzählungen) - Einmal und nie wieder (Autobiographie)