Die dreizehnteilige Filminstallation Manifesto des Film- und Videokunstlers Julian Rosefeldt ist eine Hommage an die poetische Sprengkraft der großen Kunstlermanifeste der letzten hundert Jahre. Die australische Schauspielerin Cate Blanchett spielt darin dreizehn verschiedene moderne§Charaktere in Alltagssituationen und zitiert dabei Passagen aus Manifesten von bildenden Kunstlern, Schriftstellern, Architekten, Performern und Filmemachern. Zu neuen Textcollagen arrangiert, treten die rebellischen Texte von Filippo Tommaso Marinetti, André Breton, Tristan Tzara, Kasimir Malewitsch, Sol LeWitt, Claes Oldenburg, George Maciunas, Lebbeus Woods, Yvonne Rainer,Guy Debord, Jim Jarmusch und vielen anderen in einen unerwarteten Dialog miteinander. Die Installation stellt die Frage, inwieweit diese Manifeste - geschrieben im Geist eines Korrektivs gegenuber der Gesellschaft ihrer Zeit - heute noch aktuell sind und die darin formulierten Visionen umsetzbar wären. Julian Rosefeldts komplexe Bildwelten, Cate Blanchetts schauspielerische Verwandlungskunst und die appellative Kraft der zitierten Texte verschmelzen in Manifesto zu einem vielschichtigen Gesamtkunstwerk.