Wahrend iiber die Bliitenbiologie eine reichhaltige Literatur be steht, und jedes gute Lehrbuch iibersichtliche Darstelhmgen enthalt, ist die Biologie der Friichte und Samen meist sehr kurz oder iiber haupt nicht behandelt.
Es fehlte bisher in der deutschen Literatur an einer zusammenfassenden Darstellung der Biologie der Friichte und Samen aus neuerer Zeit an allgernein zuganglicher Stelle. Das grund legende Werk iiber Friichte und Samen, J.
GAERTNERS dreibandiges Werk: De fructibus et serninibus plantarum stammt aus den Jahren 1788 -1807. Es ist eine Morphologie der Friichte und Sarnen und enthalt nur wenige Angaben, die sich auf biologische Beobachtungen beziehen; zudem ist das Werk infolge seines Umfanges und der ver alteten Darstellung der Verwandtschaftsverhaltnisse der Pflanzen schwer benutzbar.
Einzelbeobachtungen iiber die Biologie der Friichte und Sarnen liegen zahlreich vor, sind aber in der Literatur so verstreut, daB eine zusarnmenhangende Darstellung erwiinscht war, zumal Hilde brands Arbeit (1873,1) leider keine Neubearbeitung erfahren hat.
Seit her sind zahlreiche Arbeiten iiber einzelne biologische Gruppen von Friichten und Sarnen erschienen, doch zeigte sich, daB einmal noch groBe Liicken in unseren Kenntnissen namentlich in der Biologie der tropischen Friichte und Sarnen bestehen, daB aber auch die in der Literatur vorhandenen Angaben der Nachpriifung bedurften.
Wenn ich rnichauf Anregung des Hera usgebers der Biologischen Studien biicher zur Abfassung der vorliegenden "Karpobiologie({ entschloB, so bin ich mir wohl bewuBt, daB bei dem gewaltigen Urnfange des zu bewalti genden Stoffes eine erschopfende Darstellung in dem vorgeschriebenen Rahmen der Biicher dieser Sarnrnlung nicht moglich war.