Man sollte heimlich mitstenographieren, was die Leute so reden... Man sollte wortwörtlich mitstenographieren einhundertundachtzig Silben in der Minute was die Leute so schwabbeln... Das oberste Gesetz ist: der Gesprächspartner ist schwerhörig und etwas schwachsinnig daher ist es gut, alles sechsmal zu sagen. (Kurt Tucholsky). Gesprochene Äußerungen des Alltags erscheinen in der Tat oft chaotisch, banal, tautologisch und hinsichtlich ihrer Präzision und Eleganz der geschriebenen Sprache weit unterlegen. Bei näherem Hinsehen oder vielmehr Hinhören kann man aber erkennen, dass die genannten Eigenschaften durchaus ihre Funktionen haben. In dieser Einführung werden alle Aspekte des gesprochenen Deutsch beleuchtet. Das Anfangskapitel behandelt mediale Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Rede und Schrift. Immer mit dem Blick auf das Wesentliche und immer anhand von Beispielen werden dann alle Organisationsebenen der gesprochenen Sprache beschrieben: Laute und Silben, besonders eingehend die Prosodie und syntaktische Formen, der Wortschatz, die Wortsemantik und, am Beispiel von Erzählungen, die Textebene. Ein kurzer Blick auf die nonverbale Kommunikation rundet diese Einführung ab. Ein ausführliches Literaturverzeichnis, ein Sach- und Namenregister helfen bei der weiteren Beschäftigung mit den Besonderheiten des gesprochenen Deutsch.