Andreas, Clochard in Paris, verbringt seine Nächte unter den Seine-Brücken. Das Leben hat es nicht gut mit ihm gemeint, gestrandet ist er und zum Trinker geworden. Doch er ist auch ein Mann von Ehre, und als ihm eines Abends ein wildfremder Herr 200 Francs schenkt, ist er fest entschlossen, sie in einer Kapelle der heiligen Therese von Lisieux zu stiften. Die seltsame Begegnung löst eine Kette weiterer wunderlicher Ereignisse aus, und fortan schwankt Andreas zwischen seiner heillosen Sucht und ehrlichen guten Vorsätzen. Joseph Roths leichtfüßig und mit heiterer Melancholie erzählte "Legende vom heiligen Trinker", die er 1939 kurz vor seinem Tod vollendete, besticht bis heute durch ihre anrührende Unmittelbarkeit.