Der ehemalige Sklave Congo Hoango zieht mit einer Horde Gleichgesinnter plündernd und mordend durch die französische Kolonie Domingo, heute Haiti. Seine Gefährtin, die alte Dienerin Babekan, und ihre fünfzehnjährige Tochter, eine fast hellhäutige Mestizin, benutzt er, um vorbeireisende Weiße in sein Haus zu locken und sie dort umzubringen. Auch der junge Schweizer Gustav von Ried gerät mit seiner Familie in das Haus. Doch Toni und Gustav verlieben sich in einander und verloben sich schließlich. Als Congo unerwartet zurückkehrt, entwickelt Toni einen Befreiungsplan. Damit Congo keinen Verdacht schöpft, fesselt sie den schlafenden Geliebten und holt heimlich seine Familie. Gustav glaubt nun, Toni habe ihn verraten, und als diese ihn befreien will, erschießt er sie rasend vor Wut. Zu spät erkennt er seinen Irrtum und nimmt sich das Leben.Die 1811 veröffentlichte Novelle ist die letzte Erzählung, die Kleist schrieb, bevor er sich noch im selben Jahr das Leben nahm. Wie bei vielen Erzählungen Kleists, so liegt auch hier ein historisches Ereignis zu Grunde. Der Sklavenaufstand in Haiti fand nur wenige Jahre vor der Veröffentlichung der Novelle im Jahre 1803 statt, und so ist Kleists Auseinandersetzung mit Sklaverei und Menschenrechten besonders wegen seiner damaligen Aktualität interessant. Neben dieser Thematik spielen auch die Themen Misstrauen und Missverständnisse eine Rolle, die schließlich zum tragischen Ende führen.