Obwohl viele Menschen unter Misophonie leiden, ist der Begriff als solcher noch weitgehend unbekannt - leider auch in der Ärzte- und Therapeutenschaft.Von Misophonie spricht man, wenn bestimmte Geräusche, egal ob laut oder leise, eine extreme emotionale Reaktion wie Wut oder Ekel hervorrufen. Häufig sind es Ess- und Kaugeräusche, die als sogenannte "Trigger" wirken, prinzipiell kann es aber jedes sich wiederholende Geräusch sein.Misophonie beginnt oft zu Beginn der Pubertät und kann sich drastisch verschlimmern, wenn sie nicht erkannt und daher nicht adäquat behandelt wird. Denn anders als bei Phobien oder Zwängen führt der Versuch, die Stress auslösenden Geräusche auszuhalten, zu einer Verschlechterung des Zustandes und dazu, dass weitere Trigger - evtl. Auch visuelle - zu den bestehenden hinzukommen.Der Versuch, Trigger zu vermeiden, treibt die Betroffenen in die soziale Isolation, sie fühlen sich völlig unverstanden und hilflos ihren extremen Gefühlen ausgeliefert.Thomas H. Dozier forscht seit 2012 zum Thema Misophonie. In diesem Buch erklärt er sie wissenschaftlich und doch leicht verständlich und widmet sich besonders ihren Behandlungsmöglichkeiten. Denn es ist möglich, Misophonie in den Griff zu bekommen und das Leiden, das sie mit sich bringt, weitestmöglich zu reduzieren.