Was haben Weltraumkapseln, U-Boote und Bürogebäude gemeinsam? Sie alle sind als geschlossenes System konzipiert: als selbst erhaltende physikalische Umwelt, die von ihrer Umgebung durch eine Grenze getrennt ist, die weder Transfer von Material noch Energie erlaubt. Als raumzeitliche Teilrekonstruktionen der Welt erkennen und sichern geschlossene Systeme den für den Lebenserhalt notwendigen Materialkreislauf. Gegenwärtige Diskussionen über globale Erwärmung, Recyclingund Nachhaltigkeit gehen in ihren konzeptuellen Annahmen direkt auf die Beobachtung und Analyse geschlossener Systeme zurück. Vom Raumfahrtprogramm bis zu Architekturströmungen, die mit autonomem Leben experimentieren, dokumentiert "The Architecture of Closed Worlds" eine disziplinäre Transformation und das Entstehen eines neuen Verständnisses von Umwelt als synthetischem Naturalismus. Die Publikation präsentiert 39 Prototypen von 1929 bis in die Gegenwart, die allesamt ausgeführt wurden und eine noch unentdeckte Genealogie geschlossener regenerativer Systeme bilden. Diese Prototypen werden mit historischen Aufnahmen bebildert und in Form von Feedback-Diagrammen analysiert, und beleuchten derart unsere zeitgenössische Nachhaltigkeitskultur.